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Lange Nacht der Forschung 2018

Wann

Fr, 13/04/2018 – 17:00

Wo

Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien, Österreich

Projektpräsentationen des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft bei der Langen Nacht der Forschung im Österreichischen Filmmuseum

18:30-19:15 – I-Media-Cities

„I-Media-Cities“, eine Initiative von Filmarchiven und Forschungsinstitutionen aus neun Städten in Europa, wurde als eines von drei (aus einer großen Anzahl eingereichter) Projekten im Rahmen des Horizon 2020-Programms für Forschung und Innovation ausgewählt. Es beschäftigt sich mit städtischen Räumen in Europa und ihrer filmischen Repräsentation seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Filmmuseum und das Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft arbeiten in diesem Bereich seit Jahren zusammen und agieren auch bei „I-Media-Cities“ als gemeinsame „Beforscher“ der Stadt Wien im europäischen Kontext. Neben Wien sind Athen, Barcelona, Bologna, Brüssel, Frankfurt am Main, Kopenhagen, Stockholm und Turin Gegenstand (und Akteure) des Projekts.

Der wachsende Zugang zu Filmbeständen rund um die betreffenden Städte ist ebenso Ziel von I-Media-Cities wie die Schaffung sogenannter „e-enviroments“ im Internet, wo sowohl die interessierte Bevölkerung als auch Forscher-Communities neue Ansätze und Zugänge zu Stadtgeschichte, Stadtplanung, Soziologie oder Anthropologie finden können. Für die Recherche sind interaktive und technisch innovative Visualisierungen geplant, die die Inhalte je nach Nutzeranfrage modifiziert darstellen können.

Die Bereitstellung filmbegleitender Materialien und Metadaten wird nicht nur die intensive Beschäftigung mit einer einzelnen Stadt möglich machen, sondern auch auf umfassendere Fragestellungen (wie zum Beispiel die Untersuchung von Transportsystemen in einer bestimmten Periode) Antworten geben können.

Website
19:15-20:00 –  Filmgeschichten von unten. Der Amateurfilm als Gegenstand der Forschung

Amateurfilme sind Teil unseres kulturellen Erbes. Die Filmarchive und insbesondere die Wissenschaften haben den ungemeinen Wert dieser Filmdokumente jedoch lange Zeit verkannt. Erst mit der Zunahme privater Filmaufnahmen auf Webportalen und Social-Media-Plattformen rückten gegenwärtige, aber auch historische Amateurfilmproduktionen als Zeugnisse (außer-)alltäglicher Praktiken und visueller Selbstentwürfe in den Fokus wissenschaftlichen Interesses und archivarischer Tätigkeit.

Die seitens der Filmarchive – wie des Österreichischen Filmmuseums – intensivierte Sammlung, Konservierung und Vermittlung von Amateurfilmen ermöglicht erstmals die systematische Untersuchung dieser häufig fragmentarisch überlieferten Film- und Lebensgeschichten. Damit stehen die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen vor erheblichen theoretisch-methodischen Herausforderungen. Das hier vorgestellte interdisziplinäre Doc-Team-Projekt „Doing Amateur Film“ widmet sich der Vielfalt der sozialen und ästhetischen Praktiken im österreichischen Amateurfilmschaffen und verknüpft dabei kunst-, film- und geschichtswissenschaftliche Zugänge.

21:30-22:15 – Home Movies im Archiv. Lebensgeschichten im Österreichischen Filmmuseum

Familienfilme erzählen Geschichten – sie erzählen aber nie die ganze Geschichte. Ohne einer Kontextualisierung verstummen diese Filme. Das Österreichische Filmmuseum sammelt private Filme und die Geschichten, die sich dahinter verbergen. Wie wurden die Filme gemacht? Wo wurden sie gezeigt? Wer hat sie gesehen? Die Archivarinnen des Filmmuseums erzählen und zeigen Lebensgeschichten im Schmalfilmformat.

Mit der Einführung des Schmalfilms verwandelt sich das Filmemachen von einem künstlerischen und industriellen Privileg zu einer verbreiteten Praxis. Diese privaten Filme haben für die Autor*innen einen hohen emotionalen Wert. Der Umgang mit diesen filmischen Dokumenten, ihr intimer und individueller Charakter und deren Vielschichtigkeit, erfordert von den Archivar*innen eine „radikale Empathie“ (Michelle Caswell). Als Egodokumente geben diese privaten Filme Auskunft über die kulturellen Rahmenbedingungen in denen sie entstanden sind.

Die Beziehung mit den einzelnen Autor*innen und die Gespräche mit den Einbringer*innen bilden die Grundlage für eine wissenschaftliche und historiografische Aufarbeitung solcher Quellen. Stefanie Zingl und Raoul Schmidt geben Einblick in ausgewählte gefilmte Lebensgeschichten und diskutieren das Potenzial dieser nicht-industriellen Filme.

Veranstalter: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF); Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW); Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit); Rat für Forschung und Technologieentwicklung; ORF

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