Gilbert Carr: Demolierung – Gründung – Ursprung. Zu Karl Kraus‘ frühen Schriften und zur frühen Fackel

Wann

Do, 28/11/2019 – 19:00

Wo

Musiksammlung der Wienbibliothek, Loos-Räume, Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien

Buchpräsentation und Finissage der Ausstellung „Offenbach, Suppè und der Beginn der Wiener Operette“ unter Mitwirkung von Isabel Langkabel und Katharina Prager

Gilbert Carrs Studie, die schon jetzt als neuer Klassiker der Kraus-Forschung gelten muss, wird nach einer von Isabel Langkabel kommentierten Lesung Markus Herings aus der immer noch witzigen Kraus’schen „Demolierten Literatur“ im Gespräch mit Katharina Prager vorgestellt.

Programm

  • Begrüßung
    Anita Eichinger, Direktorin Wienbibliothek
  • Jacques Offenbach und Karl Kraus
    Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung
  • Lesung aus Karl Kraus‘ „Die demolirte Literatur“ (1896/97)
    Markus Hering, Schauspieler
  • Moderation & Kontext
    Isabel Langkabel, wissenschaftliche Mitarbeiterin
  • Gespräch über die Publikation „Demolierung – Gründung – Ursprung. Zu Karl Kraus‘ frühen Schriften und zur frühen Fackel“
    Gilbert Carr, Autor, und Katharina Prager, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Ludwig Boltzmann Institute for Digital History

„Wien wird jetzt zur Grossstadt demolirt.“ Mit diesen Worten beginnt die erste große und breit rezipierte Satire des 22-jährigen Karl Kraus, die im Spätherbst 1896 unter dem Titel „Die demolierte Literatur“ erschien. Der junge Kraus arbeitete sich – anlässlich der bevorstehenden realen Demolierung des Literatencafés Griensteidl – an jener modernen Wiener Kulturszene ab, deren Nähe er zwischen  1892 und 1895 gesucht hatte. Dichter wie Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler und Felix Salten – die sich unter dem Namen Jung-Wien zur Clique verbunden hatten – wurden von ihm mit viel Witz satirisch zerlegt. So gekonnt, dass etwa Felix Salten sogar handgreiflich wurde und Kraus zwei Ohrfeigen verpasste …

Diesen Text, wie auch andere Schriften des ganz jungen Karl Kraus, ihre (biografischen) Bezüge und Entstehungsstufen hat Gilbert Carr in seinem neuen Werk „Demolierung –  Gründung – Ursprung. Zu Karl Kraus’ frühen Schriften und zur frühen Fackel“ neu in den Blick genommen. Er analysierte dabei bisher wenig beachtete Archivalien des Kraus-Archivs in der Wienbibliothek, reflektierte die biografische Mythenbildung um Kraus kritisch und gab so dem Frühwerk des bekannten Satirikers eine ganz neue Bedeutung. Seine Studie, die schon jetzt als neuer Klassiker der Kraus-Forschung gelten muss, wird nach einer Lesung von Markus Hering aus der immer noch witzigen Kraus’schen „Demolierten Literatur“ im Gespräch vorgestellt.

Veranstalter: Wienbibliothek im Rathaus

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