icon / home icon / small arrow right / light Veranstaltungen icon / small arrow right / light Die Inszenierung von Freizeit im Magazin „Die Bühne“

Die Inszenierung von Freizeit im Magazin „Die Bühne“

Wann

Fr, 24/04/2020 – 16:00

Wo

Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften, Friedrichstraße 191-193, 10117 Berlin

Vortrag von Marie-Noëlle Yazdanpanah im Rahmen der 6. Internationalen Doktorand*innen-Tagung „Historische und ethnographische Forschung im Austausch“

Der Vortrag befasst sich mit der Inszenierung von Freizeitpraktiken in der Wiener Bildillustrierten „Die Bühne“ um 1930.

(Die Veranstaltung wurde aufgrund von COVID-19 abgesagt)

Nach 1918 wurden Arbeitszeitbeschränkungen, ein bezahlter Urlaub und der arbeitsfreie Sonntag durchgesetzt und somit die Ausdifferenzierung einer Konsum- und Freizeitkultur möglich, die nun einer größeren Gruppe zugänglich war: Fragen nach der Inszenierung von Freizeit in der „Bühne“ werden in diesem Zusammenhang bearbeitet und zunächst die Themensetzungen (z.B. Sportarten, Reise- destinationen) dargestellt. Detaillierter wird die visuelle und schriftliche Perspektivisierung von Freizeit am Beispiel von Badevergnügen und des Wochenendes anhand von ausgewählten Covers und Beiträgen analysiert. Die Popularisierung eines modernen „Lifestyle“, der Elite- und Populärkultur und -praktiken nicht hierarchisiert, ist besonders in Thematisierungen von Sport, Reisen und Freizeit bemerkbar: Artikel über elitäre Polo- oder Tennisturniere (wie im englischen „Country and Life“) treffen in der „Bühne“ auf solche über populäre Sportarten wie Fußball und auf Beiträge über sportliche Abenteuer, wie die Eroberung eines Flusses mit einem Faltkajak.

Welche Praktiken und -räume werden für wen und wie in Anspruch genommen? Wie werden hier Geschlechterverhältnisse inszeniert? Welche politische Perspektive wird erkennbar (z.B. 1933) und wie wird das Verhältnis Masse – Individuum verhandelt? Inwiefern knüpfte „Die Bühne“ an Vorbilder der Lifestyle- und Freizeitkultur an (z.B. Großbritannien – Weekendbewegung)? Die Leser*innen sollten nicht nur über diese Praktiken lesen, sondern auch daran teilnehmen und sie aktiv mitformen: Ein wichtiger Aspekt ist daher auch die Frage, wie sich die performativen Angebote an die Leser*innen gestalteten (z.B. Weekendausflüge, Strandfeste oder Amateurfotowettbewerbe zum Thema „Sommer“).

Veranstalter: Netzwerk historische und ethnographische Forschung im Austausch – Berlin – Wien – Zürich, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Geschichtswissenschaften