Workshop des Netzwerks Biographieforschung: Politiken des Sammelns
22 Nov 2024, 09:00 – 22 Nov 2024, 13:30
Universdität Wien, Institut für Bildungswissenschaft, Senseng. 3, 1090 Wien
Stefanie Zingl und Anna Högner nehmen am Round-Table-Gespräch über biografische Quellen in Sammlungsbeständen teil. Die Veranstaltung findet im Rahmen des 25. Workshops des Netzwerks Biographieforschung zum Thema Politiken des Sammelns statt.
Politiken des Sammelns
Der Radius des auto/biographischen Forschens wird durch die systematische Sammlung und Aufbereitung von Quellen definiert. Welche biographischen Themen und wessen Biographien beforscht werden können – und welche nicht, hängt grundlegend von den Materialien ab, die dafür zur Verfügung stehen. Dieser Dreh- und Angelpunkt des empirischen Arbeitens steht beim 25. Workshop des Netzwerks im Mittelpunkt. In einem Impulsvortrag und zwei Round-Table-Gesprächen sollen dazu verschiedene Erfahrungen ausgetauscht und diskutiert werden.
Die Beitragenden sind einerseits Vertreter:innen von Archiven und Sammlungen, die sich auf unterschiedliche auto/biographische Formate spezialisiert haben, seien es Tagebücher, lebensgeschichtliche Aufzeichnungen, Fotografien, Filme, künstlerische Nachlässe, behördliche und berufliche Dokumente etc. Was wurde hier von wem, wann, auf welche Weise und zu welchem Zweck gesammelt? Welche Sammlungsstrategien wurden verfolgt? Was hat gut geklappt, was eher nicht? Haben sich diese Strategien oder auch die thematischen Schwerpunkte in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Wie verlaufen die Kontakte mit jenen Personen, die die Materialien übergeben? Was sind deren Erwartungen? Und wer sind die Nutzer:innen dieser Quellen? Welchen Einfluss haben die zunehmenden Forderungen nach digital verfügbaren Beständen? Und sind Konjunkturen jener Themen zu beobachten, die nachgefragt werden?
Andererseits berichten Forscher:innen, wie sie im Rahmen von konkreten Projekten ihre Quellenbestände selbst erarbeitet haben. Wo und wie konnten sie die Materialien für sich zugänglich machen? Was waren die Möglichkeiten und Herausforderungen im Laufe der Beschäftigung mit den jeweiligen Quellen? Wenn es sich im private Bestände handelt: Werden die Materialien nach ihrer Auswertung zurückgegeben – oder an eine Sammlung überantwortet? Und gibt es Erfahrungen mit der „Nachnutzung“ von Quellenbeständen?