Like Seen on the Screen

Projektdauer: 01.09.2010–30.09.2012

Projekt: Like Seen on the Screen. Die Medien und unsere Lebenswelten

Projektförderung: Sparkling Science Forschungsprojekt, finanziert durch das bmwf Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
Projektdauer: 01.09.2010–30.09.2012

Projektleitung: Siegfried Mattl (LBIGG)
ProjektmitarbeiterInnen (LBIGG): Karin Fest (LBIGG); Michael Loebenstein (LBIGG); Christiana Perschon (LBIGG); Marie-Noëlle Yazdanpanah (LBIGG; GWIKU 18 Haizingergasse)
Künstlerische Mitarbeit: Gustav Deutsch, Hanna Schimek (artist, D&S); von automatisch werkstätten (Databasing and web design)
ProjektmitarbeiterInnen (Schulen): Rainer Holzfeind (Theresianische Akademie); Stefan Neugebauer (Theresianische Akademie); Susanne Pieringer (GWIKU 18 Haizingergasse); Silja Topfstedt (GWIKU 18 Haizingergasse)
Projektpartner: Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft (LBIGG); Österreichisches Filmmuseum (ÖFM); GWIKU 18 Haizingergasse – Gymnasium und wirtschaftskundliches Gymnasium mit Medienschwerpunkt; Theresianische Akademie

Projektwebsite: http://www.stadtfilm-wien.at

„Was haben Dokumente der Vergangenheit mit mir und meiner Stadt zu tun?“

Im Projekt „Like Seen on the Screen“ arbeiten SchülerInnen zweier Oberstufenklassen mit seltenen filmischen Dokumenten über Wien. Insbesondere werden kaum erforschte Amateurfilme aus dem Österreichischen Filmmuseum untersucht, die faszinierende Einblicke in die Vergangenheit der Stadt und ihrer BewohnerInnen eröffnen. Die Beschäftigung mit früheren Alltags- und Lebensgewohnheiten, die in den „lebenden Bildern“ des Films zu Tage tritt, erlaubt es, Geschichte, Gegenwart und Zukunft unserer urbanen Umwelt zu erfahren. Welchen Stellenwert haben private Zeugnisse filmischer Art für die Erzeugung eines Gemeinschaftsbewusstseins? Wie weit kann die im Film gegebene Auseinandersetzung mit vergangenen Praktiken zur zukunftsorientierten Reflexion von gemeinschaftlicher Öffentlichkeit führen?

Für die SchülerInnen ergibt sich durch den Zugang zu historischen Dokumenten und die Zusammenarbeit mit WissenschafterInnen und KünstlerInnen die Gelegenheit, Methoden der Zeitgeschichte, Kultur- und Medienwissenschaft, Geografie und Sozialkunde kennenzulernen. Mit Stadtspaziergängen, Mental Mapping, Filmanalysen, Archivrecherchen, Interviews und kreativer Medienproduktion erwerben die SchülerInnen Fähigkeiten, sich mit öffentlichen und privaten gegenwärtigen und vergangenen Räumen kritisch auseinanderzusetzen. Die ForscherInnen profitieren von der medialen Kompetenz und der spontanen Wahrnehmung der SchülerInnen und entwickeln daraus neuartige Erkenntnisse im Feld der „Visual History“.

Das erarbeitete Wissen wird gemeinsam kreativ umgesetzt, öffentlich präsentiert und auf die Stadt – wie sie heute ist – angewandt.

Hauptziele

1. Um eine kritische MEDIENKOMPETENZ zu entwickeln, erlernen die SchülerInnen Methoden der Filmanalyse und -beschreibung und kombinieren diese mit ihrer subjektiven Wahrnehmung und eigenen Mediennutzung.
2. Eine bewusste STADTWAHRNEHMUNG durch Mapping, Stadtspaziergänge und kreative Aneignung, welche die SchülerInnen ihre Stadt als Raum mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, den wir beeinflussen können und der uns selbst beeinflusst, erkennen lässt.
3. GESCHICHTSBEWUSSTSEIN: Interviews mit ZeitzeugInnen, Archivrecherchen, Museumsbesuche und die kreative Arbeit mit Dokumenten vermitteln ein Bewusstsein für die Historizität der unmittelbaren topografischen Umgebung der SchülerInnen.

Vom Kinematographen bis zum GPS-fähigen Kamerahandy: Jugendliche erfahren ihre Lebenswelt in hohem Maße medialisiert. Der kreative Umgang mit Filmdokumenten über Wien vermittelt wissenschaftliche Skills und schafft höhere gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeit durch Wissen um die eigene lokale Geschichte. 
(Siegfried Mattl)

Wien am Screen
Eine filmische Spurensuche von SchülerInnen

Ausstellung, 29. März bis 06. Mai 2012, Wienmuseum Karlsplatz

Wien am Screen Video (Copyright: Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft)

Zumeist unbekannte Filme über Wien aus der Zeit des frühen Kinos bis in die Gegenwart sind Anstoß zu einer „Expedition“ in die Geschichte des Wiener Stadtraums. SchülerInnen von zwei Wiener Schulen arbeiteten im Rahmen des Sparkling-Science-Projekts „Like Seen on the Screen“ zwei Jahre lang gemeinsam mit WissenschafterInnen des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft, unterstützt von den KünstlerInnen Gustav Deutsch und Hanna Schimek an Amateur-, Werbe- und Experimentalfilmen. Diese Filmdokumente lenken die Aufmerksamkeit auf das mannigfaltige Alltagsleben und vergangene Lebenswelten. Dies war für die SchülerInnen Ausgangspunkt, ihren eigenen urbanen Lebensalltag mit den „imaginären Topografien“ der Filme in Beziehung zu setzen. Historische Filmdokumente fordern also, wie die Ausstellung „Wien on Screen“ zeigt, Praktiken der kreativen Überarbeitung wie „mental mappings“ und Neuinterpretationen in Form von found footage Arbeiten geradezu heraus.

Die Online-Datenbank „stadtfilm-wien“ macht zeitgleich mit Eröffnung der Ausstellung rund 100 Stadtfilme über Wien zugänglich, in der auch die Arbeiten der SchülerInnen präsentiert werden (http://www.stadtfilm-wien.at); Weblounge: 28. März 2012.
Ein Screening der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten sowie des filmischen Originalmaterials mit Moderation und Kommentaren der beteiligten SchülerInnen findet am 19. April 2012 von 11:00–13:00 Uhr im Österreichischen Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien, statt.

Ausstellungsfolder (pdf)

Schulische Partner / School partners
SchülerInnen der 6B der Theresianischen Akademie (Vienna); SchülerInnen der 6C des Gymnasiums und wirtschaftskundliches Realgymnasiums (mit Medienschwerpunkt) Haizingergasse.

Beteiligte SchülerInnen Theresianische Akademie
Julius Abel / Angela Bounthong / Christine Eckel / Daniel Fonatti / Anna Gaggl / Philip Gahler / Tanja Girschele / Anja Grüll / Ingrid Hampe / Paulin Heinrich / Andrea Horvath / Stoyana Ivanova / Ji-Soo Kim / Maxim Lebedev / Matthias Lembacher / Sophie Lembacher / Angela Liu / Constantin Maetz / Claudia Moscynski / Adam Ottrubay / Noah Schermann / Konstantin Schober / Christina Strohschneider / Johanna Tichy / Katharina Vacek

Beteiligte Lehrer Theresianische Akademie
Rainer Holzfeind / Stefan Neugebauer

Beteiligte SchülerInnen Haizingergasse 
Markus Berger / Lucia Gamper / Mario Franz Hanousek / David Hasko / Lukas Iberer / Dominique Marie Korbel / Sarah Yolanda Koss / Lorenz Willi Kunath / Elena Lanmüller / Lilly Felicitas Loibl / Martina Mikl / Marija Milosavlejic / Alina Nuria Pacher / Nikolai Johannes Patzak / Jakob Maximilian Pusch / Maria Schneider / Maria Standfest / Masa Stanic / Lisa Steinmetz / Marvin Taucher / Daniel Patrik Vrana / Hannah Wiener-Withalm / Hannes Winkelmann

Beteiligte Lehrerinnen Haizingergasse 
Susanne Pieringer / Silja Topfstedt


Links:

Österreichisches Filmmuseum

GWIKU 18 Haizingergasse – Gymnasium und wirtschaftskundliches Gymnasium mit Medienschwerpunkt
Theresianische Akademie

Sparkling Science

   

Projektwebseite
a. Bild: Straßenszene (Matzleinsdorfer Umgang) © Österreichisches Filmmuseum