Doing Amateur Film. Soziale und ästhetische Praktiken im österreichischen Amateurfilm der 1920er- bis 1980er-Jahre

Projektförderung: Österreichische Akademie der Wissenschaften (DOC-Team)
Projektdauer: 01.10.2016–31.10.2019
ProjektmitarbeiterInnen: Sandra Ladwig (Institut für Bildende und Mediale Kunst der Universität für angewandte Kunst); Sarah Lauß (Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Universität für angewandte Kunst); Michaela Scharf (LBIDH)
Projektpartner: Ludwig Boltzmann Institute for Digital History (LBIDH) (bis Februar 2019: Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft, LBIGG), Wien; Institut für Bildende und Mediale Kunst der Universität für angewandte Kunst, Wien; Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Universität für angewandte Kunst, Wien; Department of Cultural Sciences, University of Gothenburg; Kinothek Asta Nielsen, Frankfurt am Main; Northeast Historic Film, Bucksport, Maine; Österreichisches Filmmuseum, Wien; Theatre, Film and Television Studies, University of Glasgow

Im interdisziplinär konzipierten Doc-Team-Projekt „Doing Amateur Film“ werden die ästhetischen Spielarten und sozialen Praktiken im österreichischen Amateurfilm von seinem Entstehen in den 1920er-Jahren bis zu seiner Marginalisierung durch das aufkommende Videoformat in den 1980er-Jahren untersucht. Dabei werden insbesondere ambitionierte Amateurfilme aus dem Bestand des Österreichischen Filmmuseums und weiteren internationalen Archivbeständen (wie z.B. der Kinothek Asta Nielsen) in den Blick genommen, um das kulturwissenschaftliche und -historische Potential von Amateurfilmen auszuloten und neue Perspektiven auf das Phänomen zu generieren.

Das Projekt verfolgt einen praxeologischen Zugang und fragt nach den vielfältigen sozialen Praktiken, die das Amateurfilmschaffen durchziehen, sowie nach den daran geknüpften ästhetischen Verfahrensweisen und ihrer historischen Entwicklung.

Im Zuge des Projekts entstehen drei Dissertationen, eine davon am LBIDH. Sandra Ladwig unternimmt in ihrer filmwissenschaftlichen Dissertation mit dem Titel „Freizeit als Phänomen der Moderne im österreichischen Amateurfilm der 1920er- bis 1980er-Jahre“ den Versuch, Amateurfilmpraxis als visuelle Freizeitkultur zu fassen und danach zu fragen, welche ästhetischen Spielarten die Amateur:innen in diesem spezifischen Zusammenhang entwickeln. Sarah Lauß fasst in ihrer kunstwissenschaftlichen Dissertation mit dem Titel „Motivwahl als kulturelle Praxis im österreichischen Amateurfilm der 1920er- bis 1980er-Jahre“ Amateurfilmschaffen als Praxis kultureller Bedeutungsproduktion mit spezifisch inhaltlichen wie formalen Gestaltungsmerkmalen und fokussiert auf die Untersuchung von Motiven und deren wiederkehrende Verwendung in Form von Bildtypen. Michaela Scharf (LBIDH) hat das ursprüngliche Thema ihrer kulturhistorischen Dissertation „Praktiken der Subjektivierung im österreichischen Amateurfilm der 1920er- bis 1980er-Jahre“ schließlich auf die Jahre 1938-1945 eingegrenzt. Der neue Arbeitstitel ihres Promotionsprojekts lautet „Soziale und ästhetische Praktiken der Selbstvergewisserung in österreichischen Amateurfilmen aus der Zeit des Nationalsozialismus“.

a. Bild: Schwimmspaß (Famlie Flack 1, 1933-1938) © Österreichisches Filmmuseum