Grenzverkehr am Fließband. Zur Formenlehre des Fabrikationsfilms
Sa, 31/05/2014 – 16:30
Institut Francais Autriche, Währinger Straße 30, 1090 Wien
Vortrag von Joachim Schätz im Rahmen des DFH-Forschungsatelier: Überschreiten, berühren, umformen. Figuren der Grenze in Theater, Film und Medien.
Der Begriff des Figuralen bezeichnet am Filmbild eine Grenze, an der Präsenz und Repräsentation, Figuration und Narration sich voneinander scheiden. Aufschlussreicher als die Trennung selbst ist die Beobachtung des Grenzverkehrs, auf die der Begriff abzielt: Licht und Kadrierung, Bewegung und Bildmaterie greifen Formen und Bedeutungen an und zersetzen sie, genauso arbeiten die filmischen Kräfte der Um- und Entformung aber selbst der Sinnstiftung zu. Im Fabrikationsfilm wird diese „Ökonomie des Sichtbaren“ (Luc Vancheri) thematisch. Er zeigt Arbeit an der Form und formt diese Arbeit. Seine Inszenierung behauptet Gerichtetheit (hin zum Endprodukt) und Übersicht (der Fabrikanlage), heftet sich aber auch an Zwischenformen und Entformungen: Bewirtschaftung des Figuralen.