Geschichte und Filmvermittlung: Neue Perspektiven
Angesichts der Dominanz von Bildern in der Lebenswelt des 20. und 21. Jahrhunderts wird die Beschäftigung mit der visuellen Vergangenheit integraler Teil der Aufgaben der Geschichtsforschung. Konzepte der Visual History nehmen dabei einen wichtigen Stellenwert ein. Nach wie vor, trotz der Wende zum Digitalen, kann Film als das Leitmedium der visuellen Kultur der Zeitgeschichte verstanden werden, das in seiner geschichtsästhetischen Dimension beachtet werden muss. Filmvermittlung verlässt unter diesen Voraussetzungen die Trennung in historisch-kulturwissenschaftliche und formal-ästhetische Verfahren. Sie muss sich auf ihre Medialität und auf die Medienerfahrung des Publikums beziehen.
Die Beiträge dieses Heftes bieten Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Auseinandersetzungen mit Film und Geschichte. Das Themenfeld spannt sich von der Medialität des Filmischen als Form einer „Medienkompetenz“ (Alejandro Bachmann), über die Vergegenwärtigung von Film und Geschichte in einer Kinemathek (Heide Schlüpmann und Karola Gramann), der medialen Verhandlung von Geschichte im Spielfilm „Good Bye, Lenin“ (Winfried Pauleit) bis zu einem interaktiven Schulprojekt, in dem Archivfilme als Quellen für die Erforschung von Stadtgeschichte und Jugendkultur (Karin Fest und Marie-Noëlle Yazdanpanah) herangezogen wurden.
Inhalt
Karin Fest/Marie-Noëlle Yazdanpanah
Editorial
Winfried Pauleit
Film – Geschichte – Vermittlung. Ein Dreiecksverhältnis
Alejandro Bachmann
Sequenziell denken. Zur Historizität von Filmvermittlung – Zwei Aspekte
Karin Fest/Marie-Noëlle Yazdanpanah
„Was hat das mit mir und meiner Vergangenheit zu tun?“ Geschichte, ephemere Filme und deren Vermittlung
Karola Gramann/Heide Schlüpmann
Film-Geschichte in der Kinothek Asta Nielsen