Forschungsprojekte
Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den Projekten des LBIDH (vormals LBIGG).
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01
Zeitmaschine Modernes Wien
Projektdauer: 01.10.2023–30.09.2025
Die Geschichte der Stadt ist die Geschichte ihrer Räume und der Menschen, die in ihnen leben. Digitale Geschichte erschließt beide auf neuartige Weise. Film und andere audiovisuelle Medien sind in besonderer Form Teil dieser Geschichte und machen sie in eindringlicher Weise erfahrbar. Film ist das herausragende Medium der Moderne, das die großen Urbanisierungsprozesse vom späten 19. Jahrhundert bis ins späte 20. Jahrhundert begleitet, bis es vom analogen und digitalen Video abgelöst wird. Mit der modernen Stadt teilt der Film viele Eigenschaften des Urbanen: die Bewegung, den raschen Perspektivenwechsel, den fließenden Übergang vom Privaten zum Öffentlichen, vom Persönlichen zum Allgemeinen, von Ereignissen unterschiedlicher Art. Zugleich ist Film sedimentierte Erinnerung. Digitalisiert verbinden sich historische Filme mit anderen historischen Medienobjekten und laden heutige Nutzer:innen zu einer ebenso sinnlichen wie intellektuellen (senso-motorischen und kognitiven) Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart der Stadt ein.
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Praktiken des Lehr- und Unterrichtsfilms in Österreich
Projektdauer: 01.07.2019–31.03.2023
Herkömmliche Begriffe und Methoden der Erziehung und Bildung werden bis heute durch Film und andere Bewegtbilder herausgefordert und verändert. Besonders nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Film in einer Vielzahl pädagogischer und didaktischer Kontexte eingesetzt. Trotzdem gibt es noch keine umfangreiche Untersuchung zum Lehr- und Unterrichtsfilm in Österreich. Das Projekt will diese Lücke füllen und die Geschichte der Verwendung von Film in Erziehungs- und Lehrzusammenhängen in Österreich zwischen 1918 und Ende der 1960er Jahre erforschen. Die untersuchten Kontexte reichen vom Einsatz im Klassenzimmer und Vorführungen im Rahmen der Volksbildung bis zu universitärer Fachlehre und Berufsbildung.
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03
Visual History of the Holocaust: Rethinking Curation in the Digital Age
Project Duration: 01.01.2019–31.03.2023
The Holocaust is a central reference point for European history and a ‘negative founding myth’ of European integration. VHH is an innovation action that focuses on the digital curation and preservation of film records relating to the discovery of Nazi concentration camps and other atrocity sites. We combine state-of-the-art concepts and practices from information science, museum pedagogy and digital storytelling to design a new approach for the engagement with a significant aspect of European audio-visual heritage. While the majority of these film records are in the public domain as they were produced by Allied military personnel on government order, hardly any of them are available in digital formats fit for the purposes of technology enabled research, analysis, and curatorial re-use.
Building on the advanced digitisation of a relevant selection of these materials VHH will develop new methods in digital curation and apply sophisticated technologies to the analysis and time-based annotation of these historical materials. Filmic records will be dynamically linked with photographs, audio, and texts in order to discover and unlock layers of context and meaning inaccessible through traditional linear narrative modes of dissemination.
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04
Intertextualität in den Rechtsakten von Karl Kraus – Eine wissenschaftliche digitale Edition
Projektdauer: 01.09.2018 – 30.04.2022
Das Projekt widmete sich mit Karl Kraus (1874-1936) einem wesentlichen Vertreter der ‚kritischen Moderne‘. Obwohl das Rechtssystem für den Schriftsteller und Publizisten von zentraler Bedeutung war, waren seine umfangreichen Rechtsakten nahezu unerforscht. Sie stammen aus der Kanzlei seines langjährigen Anwaltes Dr. Oskar Samek, dokumentieren über 200 Fälle aus 17 Jahren (1922–1938) und befinden sich im Karl Kraus-Archiv der Wienbibliothek.
Eine von Hermann Böhm herausgegebene Edition der Rechtsakten (1995–1997) ist bereits vergriffen und zudem unvollständig. Die in diesem Projekt erstmalig erarbeitete digitale Edition der Krausch’schen Rechtsakten schließt ein Forschungsdesiderat und eröffnet neue Erkenntnismöglichkeiten für Benutzer:innen aus unterschiedlichen Disziplinen.
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05
Red Vienna Sourcebook
Projektdauer: 2017–2020
Als Kampfbegriff von seinen politischen Gegnern geprägt, als Selbstbezeichnung übernommen und nachträglich zum Mythos geworden, wird das Rote Wien hier als alternativer Epochenbegriff verstanden, der über das politische Projekt der sozialdemokratischen Stadtverwaltung weit hinausgeht. Entgegen der Vorstellung linearer Zwangsläufigkeit, die von einem Krieg in den nächsten führte, geht es darum, das Rote Wien als einen Möglichkeitsraum begreifen: Was erzählen uns die Versprechen der Vergangenheit über historische Möglichkeiten, politische Kämpfe, Kontinuitäten und Brüche sowie über (nicht) erfüllte emanzipatorische Hoffnungen?
In einer Kooperation des Ludwig Boltzmann Institute for Digital History (LBIDH) (bis Februar 2019: Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft, LBIGG) mit dem Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung (VGA) und dem internationalen Forschungsnetzwerk BTWH (Berkeley-Tübingen-Wien-Harvard) leistete eine Gruppe von rund 25 internationalen WissenschafterInnen, die eine breite interdisziplinäre Expertise mitbringen, Grundlagenforschung zu insgesamt 36 Themen, die für zentrale Aspekte der kulturellen, politischen und sozialen Debatten des Roten Wien stehen.
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06
Detailerschließung des Fotoarchivs der Freien Österreichischen Jugend (FÖJ)
Projektdauer: 30.01.2017–15.08.2017
Das Projekt, bei dem es sich um eine Abschlussarbeit des Universitätslehrgangs „Library and Information Studies“ 2016/17 der Österreichischen Nationalbibliothek handelte, diente der systematischen Aufarbeitung des Fotoarchivs der Freien Österreichischen Jugend (FÖJ). Die Sammlung umfasst einen Bestand von insgesamt 1.244 Einzelfotos, die den Zeitraum 1945 bis etwa 1985 abdecken und damit sowohl die Aktivitäten der FÖJ während der Jahrzehnte der Anbindung an die KPÖ, als auch – in einem geringeren Ausmaß – das spätere Engagement der Gruppierung im Rahmen der Neuen Linken widerspiegeln.
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07
Doing Amateur Film. Soziale und ästhetische Praktiken im österreichischen Amateurfilm der 1920er- bis 1980er-Jahre
Projektdauer: 01.10.2016–31.10.2019
Im interdisziplinär konzipierten Doc-Team-Projekt „Doing Amateur Film“ sollen die ästhetischen Spielarten und sozialen Praktiken im österreichischen Amateurfilm von seinem Entstehen in den 1920er-Jahren bis zu seiner Marginalisierung durch das aufkommende Videoformat in den 1980er-Jahren untersucht werden. Dabei werden insbesondere ambitionierte Amateurfilme aus dem Bestand des Österreichischen Filmmuseums und weiteren internationalen Archivbeständen (wie z.B. der Kinothek Asta Nielsen) in den Blick genommen, um das kulturwissenschaftliche und -historische Potential von Amateurfilmen auszuloten und neue Perspektiven auf das Phänomen zu generieren.
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08
I-Media-Cities
Project Term: 01.04.2016–31.03.2019
I-Media-Cities is an initiative of film archives and research institutions from nine European cities, chosen as one of three (from hundreds of entries) projects within the framework of the Horizon 2020 programme for research and innovation. It revolves around cities in Europe and their filmic representation since the beginning of the 20th century. The Ludwig Boltzmann Institute for History and Society and the Austrian Film Museum have long collaborated in this field (resulting in, for example, the website http://www.stadtfilm-wien.at) and will continue to act together on I-Media-Cities, as “explorers” of the city of Vienna in a European context. Along with Vienna, participant cities (and protagonists) of the project include Athens, Barcelona, Brussels, Frankfurt, Stockholm and Turin.
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09
Voices
Projektdauer: 2016–2021
Über 20.000 Beamte waren nach dem Zweiten Weltkrieg in 52 britischen Kolonien und Territorien in führenden Positionen tätig. In den 1950er Jahren gelangten zunehmend auch Frauen und lokale MitarbeiterInnen aus den Kolonien in diese Schlüsselpositionen. In den 1960er Jahren waren diese Beamten für die Durchführung institutioneller Reformen verantwortlich, mit denen die jeweiligen Kolonien auf ihre Unabhängigkeit vorbereitet werden sollten. Ihre Rolle im Prozess der Dekolonialisierung steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
Das Projekt VOICES sammelt biographisches Material dieser ehemaligen britischen Kolonialbeamten. Das Archiv umfasst 108 Oral History Interviews, mehrere Stunden Amateurfilmmaterial und weitere biographische Dokumente (Textmaterial, Fotos). Umfangreiche Bestände des ehemaligen Pensionsverbands („Overseas Service Pensioners‘ Association“) wurden der Universitätbibliothek Wien übergeben. Die Sammlung gibt Aufschluss über das Leben und die Arbeit von Schlüsselpersonen der Dekolonialisierung im Spannungsfeld zwischen ihrer Sozialisation, politischen Entwicklungen und persönlicher Zukunftsplanung.
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„Kriminelle“ und „asoziale“ Häftlinge in der Lagergesellschaft des KZ Mauthausen (1938-1945)
Projektdauer: 01.11.2015–31.10.2017
Die Ausgrenzung von Minderheiten und Randgruppen ist ein in europäischen Gesellschaften bekanntes, oft erforschtes und dennoch weiter bestehendes Problem. Das Projekt untersucht derartige Mechanismen der Stigmatisierung am extremen Beispiel von Häftlingen des Konzentrationslager Mauthausen, die als „Kriminelle“ oder „Asoziale“ eingewiesen wurden. Die Definition von „Berufsverbrechern“, „Arbeitsscheuen“ und anderen „Gemeinschaftsfremden“ reicht jedoch weit vor den Nationalsozialismus zurück. Vorurteile gegenüber diesen Randgruppen waren auch unter den KZ-Häftlingen selbst weit verbreitet. Nach der Befreiung blieben beide Gruppen weiterhin stigmatisiert und wurden aus der Erinnerung an die Opfer nationalsozialistischer Verfolgung ausgeblendet. Das Projekt untersucht erstmals diese beiden vergessenen Opfergruppen im Konzentrationslager Mauthausen und analysiert ihre Stellung innerhalb der Sozialstrukturen der Lagergesellschaft.
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Wer waren die illegalen Nazis? Kollektivbiografische und sozialstrukturelle Untersuchungen zum Nationalsozialismus in Österreich von 1933 bis 1938
Projektdauer: 01.04.2015–31.10.2017
Fasziniert vom schier unaufhaltsamen Aufstieg der NS-Bewegung im Deutschen Reich und der wirkungsmächtigen sozialen Verheißung einer kommenden „Volksgemeinschaft“ gerieten in den frühen 1930er-Jahren Hunderttausende Österreicher und Österreicherinnen in den Bannkreis der Nazi-Ideologie. Gerade in seinem sozialen Appell war der Nationalsozialismus allen anderen politischen Bewegungen überlegen. Es entstand – zumindest vorübergehend – eine Bewegung von beträchtlicher sozialer Spannweite. Die verzweifelten Bemühungen des österreichischen „Ständestaates“, ein Gegenmodell auf katholisch-autoritärer Basis zu entwickeln, gingen ins Leere. Auch die seit Februar 1934 verbotene Sozialdemokratie wusste dem erschreckenden Abfluss von enttäuschten Anhängerinnen und Anhängern zu den Nationalsozialisten wenig entgegenzusetzen.
Ziel des Projektes ist es, ein Sozialprofil jener Generationen zu erstellen, die sich zwischen 1933 und 1938 in Österreich dem Nationalsozialismus zuwandten. Während die nationalsozialistische Dynamik nach dem „Anschluss“ rasch erlosch, lässt sich in der Epoche davor („Verbotszeit“) das ganze Bündel der auf den Nationalsozialismus verweisenden Motive und Argumentationen ohne Beeinträchtigung deuten. Es zeigt sich, für welche sozialen und Altersgruppen, für welche Milieus und Schichten, in welchen Regionen der Nationalsozialismus besonders attraktiv war und wie die nationalsozialistische Massenmobilisierung funktionierte.
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Welterkundung zwischen den Kriegen: Die Reisefilme des Colin Ross (1885–1945)
Projektdauer: 01.03.2015–28.02.2017
Im Mittelpunkt des Projekts steht der Reisefilm-, Reisebuchautor und Vortragende Colin Ross (1885–1945) als populärkulturelles Phänomen. Sein umfassendes Werk ist nicht nur für bestimmte Aspekte der Kultur der Weimarer Republik exemplarisch, sondern dient auch dazu, die spezifischen Trends geopolitischen Denkens, die der sog. konservativen Revolution zugrunde lagen, zu studieren.
Ross setzte erfolgreich die Möglichkeiten der Kulturindustrie ein und schuf sich in Zusammenarbeit mit renommierten Verlagen (Brockhaus, Ullstein) und Filmgesellschaften (Ufa, Tobis) eine eigene Marke. Sein Erfolg beruhte nicht zuletzt auf einem eigenwilligen journalistischen bis kulturphilosophischen Denken, das zwischen nationalistischer Kolonialtradition und neuem globalem Denken angesiedelt war, aber bis 1933 auch Öffentlichkeiten der deutschen und österreichischen Linken bespielen konnte.
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Sicherung, Aufarbeitung und Erschließung des Archivs der Freien Österreichischen Jugend (Teil 1+2)
Projektdauer: 01.11.2014–31.10.2015 (Teil 1), 01.01.2016–31.12.2016 (Teil 2)
Das Projekt dient der wissenschaftlichen Ordnung und Erschließung des Archivs der Freien Österreichischen Jugend (FÖJ). Die FÖJ, gegründet 1945 und strukturell beeinflusst von Vorläufer-Organisationen im anti-nazistischen Exil, war eine der bedeutendsten politischen Jugendorganisationen der Zweiten Republik. Als kommunistische Vorfeldorganisation manövrierte die FÖJ zwischen den demokratischen Traditionen des Widerstandes und der Stalinisierung der kommunistischen Parteien. Dies endete 1968 im Zuge der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ mit dem Bruch zwischen FÖJ und KPÖ. Ihre noch weitgehend ungeschriebene Geschichte spiegelt den Verlauf der postfaschistischen Neuordnung in Österreich auf exemplarische Weise wider.
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Metropolis in Transition. Wien | Budapest 1916–1921
Projektdauer: 01.11.2014–31.10.2016
Das Projekt vergleicht Wien und Budapest während des Transformationszeitraums 1916 bis 1921 unter Fokussierung auf alltags-, geschlechts- und jugendkulturelle Lebenswelten und ihre jeweiligen Räume. Ausgehend vom „spatial turn“ setzt sich „Metropolis in Transition“ mit ausgewählten „spatial stories“ in beiden Städten auseinander.
Die gegenüber dem etablierten zeitgeschichtlichen Periodisierungsschema angesetzte Verschiebung des Untersuchungszeitraums auf die Jahre 1916 bis 1921 ermöglicht es, die sich wandelnden urbanen Funktionen sowohl während des Krieges als auch in seiner unmittelbaren Auswirkung zu analysieren. Untersucht werden beispielsweise die sich wandelnden Repräsentationstechniken der Macht, die Umfunktionierung von Vergnügungsstätten, die räumliche Neukonfigurierung von Stadtteilen durch Migrationsbewegungen oder die durch die Erosion des Mittelstands bedingte Verschiebung vom Zentrum Richtung Peripherie.
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KünstlerIn als RaumplanerIn – Kooperationen zwischen künstlerischer und urbaner Praxis
Projektdauer: Oktober 2012 – September 2015
Durch die Integration von Kunstprojekten in städtebauliche Maßnahmen entsteht ein Spannungsfeld, das im wissenschaftlichen Diskurs zunehmend Beachtung findet. Das DOC-team Projekt „KünstlerIn als RaumplanerIn – ein Blick auf die Kooperation zwischen künstlerischer und urbaner Praxis“ nimmt laufende Entwicklungen in diesem Bereich auf und knüpft an den aktuellen Diskurs zum Thema Kunst im öffentlichen Raum an. Es untersucht Möglichkeiten, Kunst in die Gestaltung und Planung des öffentlichen Raums einzubinden.
Um eine vertiefende Analyse zu ermöglichen, konzentrierte sich der am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft (LBIGG) angesiedelte Teil des Projekts auf Entwicklungen im Bereich des Films. Neben der Untersuchung rezenter Kunstprojekte im urbanen Kontext sowie ihrer Einordnung innerhalb der raumplanerischen Forschung, aber auch der Sozial-, Kultur- und Medienwissenschaft, lag der Schwerpunkt des Projekts auf der Studie historischer Vorläufer dieser Phänomene. Diese dienten als Anhaltspunkte für die Analyse und Kontextualisierung aktueller Entwicklungen und als Basis zur Ausarbeitung theoretischer Konzepte sowie erforderlicher Begriffsdefinitionen, die 2015 im Rahmen eines Forschungsaufenthalts an der Amsterdam School of Cultural Analysis im Austausch mit der Arbeitsgruppe „Cities Project“ vertieft wurden
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Politische Ästhetik gegenwärtigen europäischen Horrorfilms
Projektdauer: 01.08.2012–30.04.2015
Thema des Projekts war die politische Ästhetik des gegenwärtigen europäischen Horrorfilms. Dabei wurde Filmtheorie (beeinflusst von Autorinnen wie Siegfried Kracauer, Gilles Deleuze, Heide Schlüpmann, Thomas Elsaesser, die alle auf ihre Art Kino als öffentliche Form affektiver Erfahrung in verzeitlichten Bildern konzipieren) mit politischer Theorie in post-fundamentalistischer und radikaldemokratischer Orientierung kombiniert (wie sie, zumal mit Perspektiven auch auf Ästhetik und auf Kino, Jacques Rancière vorschlägt). Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie und in welchem Maß ermöglichen neuere europäische Horrorfilme Formen kritischer Wahrnehmung von Machtverhältnissen und politischer Dynamik in heutigen Gesellschaften?
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Ephemere Filme: Nationalsozialismus in Österreich (Teil 1+2)
Projektdauer: 2011–2013 (Teil 1), 2014–2016 (Teil 2)
Ephemere Filme sind Filme mit begrenztem Zweck, nicht dazu gedacht zu überdauern. Aufgrund ihres ephemeren Status haben diese Filme wenig Aufmerksamkeit in der Forschung und kaum systematische Konservierungsmaßnahmen erfahren. Ziel des Projekts ist die Sicherung, wissenschaftliche Erschließung und wissenschaftliche Auswertung einer einzigartigen Sammlung „ephemerer“ Filme zum Nationalsozialismus in Österreich (bei gleichzeitiger Entwicklung neuer Standards für den Umgang mit ephemeren Filmen): rd. 50 weitgehend unbekannte und bisher nur eingeschränkt benutzbare Amateurfilme, Kulturfilme und rohe Filmmaterialien zum Aufstieg der NSDAP ab 1932, zum „Anschluss“ Österreichs 1938, zu den Kriegsjahren 1941–42, aber auch zum jüdischen Alltagsleben vor der Vertreibung und Vernichtung der Juden. Die im Zuge des Projekts konservatorisch gesicherten Filmdokumente aus den Beständen des Österreichischen Filmmuseums und des United States Holocaust Memorial Museum in Washington DC werden in kommentierter Form einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um das von Propagandafilmen geprägte Bild vom Nationalsozialismus zu ergänzen und zu korrigieren.
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Projekt: Sichtung und Aufarbeitung des Filmarchivbestandes media wien
Projektdauer: 2011–2017
Aufgaben des Projektes sind die technische und inhaltliche Befundung des Bestandes der Filmsammlung der Stadt Wien sowie die Ausarbeitung von Sicherungs- und Digitalisierungsstrategien, die Beschreibung und Kontextualisierung der Filme und deren Online-Präsentation. Die nunmehr im Wiener Stadt- und Landesarchiv befindliche Sammlung umfasst nach neuestem Stand rund 890 Filmdokumente aus den letzten hundert Jahren der Geschichte der Stadt Wien. Auftragsfilme und Selbstdokumentationen der Stadt und ihrer Magistratsabteilungen bilden den Kern des Bestandes und machen seine Einzigartigkeit aus. Das Filmarchiv der media wien stellt eine im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten einzigartige Sammlung zur visuellen Dokumentation der Stadtentwicklung und des Stadtmarketings dar.
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Archäologie des Amateurfilms. Ausgrabungen zur visuellen Kultur der Moderne
Projektdauer: 01.02.2011–31.01.2013
Das vom FWF Der Wissenschaftsfonds finanzierte Forschungsprojekt „Archäologie des Amateurfilms. Ausgrabungen zur visuellen Kultur der Moderne“ versteht sich als Erschließungs- und Analyseprojekt, das ein von der internationalen film- und kulturwissenschaftlichen Forschung bisher kaum zur Kenntnis genommenes Feld filmischer Ausdrucksweisen und -praktiken – den Amateurfilm – zum ersten Mal in systematischer Weise historisch untersucht.
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Like Seen on the Screen. Die Medien und unsere Lebenswelten
Projektdauer: 01.09.2010–30.09.2012
Im Projekt „Like Seen on the Screen“ arbeiten SchülerInnen zweier Oberstufenklassen mit seltenen filmischen Dokumenten über Wien. Insbesondere werden kaum erforschte Amateurfilme aus dem Österreichischen Filmmuseum untersucht, die faszinierende Einblicke in die Vergangenheit der Stadt und ihrer BewohnerInnen eröffnen. Die Beschäftigung mit früheren Alltags- und Lebensgewohnheiten, die in den „lebenden Bildern“ des Films zu Tage tritt, erlaubt es, Geschichte, Gegenwart und Zukunft unserer urbanen Umwelt zu erfahren. Welchen Stellenwert haben private Zeugnisse filmischer Art für die Erzeugung eines Gemeinschaftsbewusstseins? Wie weit kann die im Film gegebene Auseinandersetzung mit vergangenen Praktiken zur zukunftsorientierten Reflexion von gemeinschaftlicher Öffentlichkeit führen?
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„Sponsored Films“ und die Kultur der Modernisierung. Schnittstellen zwischen Ökonomie und Ästhetik im österreichischen Werbe- und Industriefilm
Projektdauer: 01.08.2010–31.07.2013
In ihrem transdisziplinär ausgerichteten Forschungsprojekt beschäftigen sich Sema Colpan, Lydia Nsiah und Joachim Schätz mit (vorrangig) österreichischen Werbe- und Industriefilmen, die zwischen 1920 und 1960 produziert wurden. An diesen wird untersucht, wie das Zusammenspiel ökonomischer Modernisierungsprozesse und ästhetischer Verfahren visuelle Kultur hervorbringt.
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Film.Stadt.Wien: A Transdisciplinary Exploration of Vienna as a Cinematic City
Projektdauer: 01.04.2009–30.06.2011
Das transdisziplinäre Projekt „Film.Stadt.Wien: A Transdisciplinary Exploration of Vienna as a Cinematic City“ zielt auf die wissenschaftliche Entfaltung und Registrierung der vielfältigen Beziehungen zwischen Stadt und Film. Es bezieht sich auf den weiten und bislang kaum erforschten Korpus von Avantgardefilmen und sogenannten „orphan films“ (Dokumentarfilme, Amateurfilme, Wochenschauberichte) über Wien im Archiv des Österreichischen Filmmuseums (ÖFM) und internationaler Sammlungen (z.B. Musée Albert Kahn, Paris), die von einem Team von KulturwissenschafterInnen und KünstlerInnen einer strukturalen Analyse und Notation unterzogen werden sollen.