Zeitmaschine Modernes Wien

Projektförderung: Stadt Wien MA 07
Projektdauer: 01.10.2023–30.09.2025
Projektleitung: Ingo Zechner (LBIDH Team und Gesamtleitung), Michael Loebenstein (OFM Team), Helmut Berger (MAX Team)
Projektmitarbeiter:innen: Sema Colpan (LBIDH), Ronald Genswaider (MAX), Ronny Günl (LBIDH), Anna Högner (OFM), Kevin Lutz (OFM), Claudio Santancini (OFM), Michaela Scharf (LBIDH), Raoul Schmidt (OFM), Ingo Seidel (MAX), Jakob Zenzmaier (LBIDH), Stefanie Zingl (LBIDH/OFM)
Projektpartner: Ludwig Boltzmann Institute for Digital History, Wien (LBIDH), Österreichisches Filmmuseum (OFM), Wien, max.recall information systems GmbH (MAX)
Kooperationspartner: TU Wien: Computer Vision Lab (CVL), Wiener Stadt- und Landesarchiv (Stadt Wien MA 08), Wienbibliothek im Rathaus (Stadt Wien MA 09), Stadtvermessung (Stadt Wien MA 41)

Die Geschichte der Stadt ist die Geschichte ihrer Räume und der Menschen, die in ihnen leben. Digitale Geschichte erschließt beide auf neuartige Weise. Film und andere audiovisuelle Medien sind in besonderer Form Teil dieser Geschichte und machen sie in eindringlicher Weise erfahrbar. Film ist das herausragende Medium der Moderne, das die großen Urbanisierungsprozesse vom späten 19. Jahrhundert bis ins späte 20. Jahrhundert begleitet, bis es vom analogen und digitalen Video abgelöst wird. Mit der modernen Stadt teilt der Film viele Eigenschaften des Urbanen: die Bewegung, den raschen Perspektivenwechsel, den fließenden Übergang vom Privaten zum Öffentlichen, vom Persönlichen zum Allgemeinen, von Ereignissen unterschiedlicher Art. Zugleich ist Film sedimentierte Erinnerung. Digitalisiert verbinden sich historische Filme mit anderen historischen Medienobjekten und laden heutige Nutzer:innen zu einer ebenso sinnlichen wie intellektuellen (senso-motorischen und kognitiven) Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart der Stadt ein.

Das Projekt ZEITMASCHINE MODERNES WIEN (ZMW) konzentriert sich auf die Geschichte Wiens in der Moderne – vom Fin de Siècle bis zum späten 20. Jahrhundert und bis in die Gegenwart. Ziel ist eine öffentlich zugängliche Online-Plattform, auf der Filme, Videos, Fotos und Textdokumente medienübergreifend gesichtet, analysiert, annotiert, miteinander verbunden und für unterschiedliche Formen der Auseinandersetzung mit der Gegenwart und Vergangenheit der Stadt verwendet werden können.

In einem ersten, von der Stadt Wien MA 07 geförderten Schritt entsteht bis September 2025 ein Film Modul, dem weitere Module folgen sollen. Gemeinsam bilden diese Bausteine für eine VIENNA TIME MACHINE (VTM).

VIENNA TIME MACHINE (VTM) ist die Vision einer historischen Tiefenerschließung der Stadt mit digitalen Mitteln, zu der hoffentlich noch viele andere Projekte beitragen werden: Avancierte Digitalisierung von historischen Dokumenten bietet die Möglichkeit zu deren Erschließung und Nutzung mithilfe einer klugen Verbindung von künstlicher und menschlicher Intelligenz (von automatisierten und manuellen Analyseverfahren). Datiert, georeferenziert, inhaltlich erschlossen und mit anderen Dokumenten verknüpft gibt jedes dieser Dokumente Einblick in eine weitere Zeitschicht urbaner Räume: Die Gegenwart wird durchlässig gegenüber der Vergangenheit.

Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (das Ludwig Boltzmann Institute for Digital History) ist Gründungsmitglied der Time Machine Organisation (TMO).

Das Projekt ZEITMASCHINE MODERNES WIEN nutzt und erweitert Methoden und Technologien, die von den Projektpartnern gemeinsam mit anderen Partnern in der EU Horizon 2020 Innovation Action Visual History of the Holocaust. Rethinking Curation in the Digital Age (2019-2023) und in früheren Projekten entwickelt wurden. In der Online-Plattform kommen offene Datenservices der Stadt Wien (ViennaGIS, Wien Geschichte Wiki) zum Einsatz. Beim Film Modul setzen die Projektpartner auf Synergien mit dem von der Wirtschaftsagentur Wien geförderten Projekt ABENTEUER ALLTAG.