icon / home icon / small arrow right / light Veranstaltungen icon / small arrow right / light Auf der Tonspur. Der flüchtige Schall in Künsten und Medien

Auf der Tonspur. Der flüchtige Schall in Künsten und Medien

Wann

Sa, 20/12/2014 – 09:00 bis So, 21/12/2014 – 16:00

Wo

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien

Moderation von Panel III „Klänge bringen“ durch Ingo Zechner

Wie ist das Zusammenwirken von Stimme und Schrift zu denken, das Wechselspiel von Klang und Notation, das Spannungsverhältnis zwischen der Ordnung der Zeichen und der Welt der Geräusche?

Akustische Ereignisse sind flüchtig. Gerade weil Töne gemeinhin keine Spuren hinterlassen, stellt sich die Frage, auf welche Weise im Zusammenspiel der Künste und Medien akustische Phänomene evoziert, repräsentiert oder transkribiert werden können. Woran etwa denkt Walter Benjamin, wenn er in seinem Erzähler-Aufsatz formuliert, „an der Erzählung“ hafte „die Spur des Erzählenden wie die Spur der Töpferhand an der Tonschale“ (GS II/2, 447)? Geht es dabei um eine Art Grammophon-Modell von Schrift als Gravur, oder um andere, nicht-mechanische Wege der Aufbewahrung von Klanglichkeit?
In Philosophie, Literatur und Film richtet die ästhetische Moderne enorme Energien darauf, vergangene Schall-Ereignisse aufzubewahren oder wiederherzustellen. Durch Aufzeichnungsformen und -medien wie z.B. die poetische Figurenrede, den rhetorischen Diskurs, die phonetische Schrift, die Notenschrift, die Phonografie und den Tonfilm entstehen „Tonspuren“, die auf grafische Weise Klangereignisse aufbewahren oder Anweisungen auf Lautgebungen formulieren.
Die internationale Tagung wird sich der Frage widmen, inwieweit die durch Literatur,  Phonografie und Film aufgezeichnete Klanglichkeit sich mit dem Begriff der Tonspur fassen  lässt. Die Aufmerksamkeit wird sich dabei sowohl auf historisch distinkte Aufzeichnungsweisen (Klangrede, Stimmlichkeit, Rhythmik, Gravur und Synchronisierung) richten, wie auch die potenzielle Systematisierbarkeit zeichentheoretischer und medienästhetischer Modelle der  Schall-(Re-)Präsentation auszuloten versuchen.

Veranstalter: IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Konzeption: Alexander Honold