Es geht um…: Das aktuelle Ineinander einsichtiger Einbildungen in Inszenierungen der politischen Theorie und des Horrorfilms

Wann

Do, 29/01/2015 – 14:30 bis 15:15

Wo

Akademie der Bildenden Künste Wien, Schillerplatz 3, 1010 Wien

Vortrag von Drehli Robnik im Rahmen des Popkongress 2015 „Compared to What? Zum Verhältnis von Normativität und Subversion in popkulturellen Zusammenhängen“.

Im Zentrum der siebten Jahrestagung der AG Populärkultur und Medien in der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) steht die Frage nach der Aktualität und Relevanz des Subversionsbegriffs im gegenwärtigen Pop. Der Diagnose folgend, dass Subkultur, Negation, Dissidenz und Autonomie einst wesentliche Bezugsgrößen für einen Popdiskurs waren, der heute seiner politischen Sprengkraft weitgehend entledigt zu sein scheint, stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen von Subversion für die Popkultur umso dringlicher als Problem. Denn einerseits scheint die zunehmende Inwertsetzung abweichlerischer Tendenzen, wie sie unter differenzkapitalistischen Bedingungen kursiert, den Subversionsbegriff als kritische Kategorie populärer Kulturen obsolet zu machen. Andererseits legt gerade die ver-meintlich vollständige Integration kalkulierter Einzelirritationen in wie durch Pop eine Restauration der anti-totalitären Tendenzen des Subversionsbegriffs nahe. Dass eine Kritik der Logik dieser Entwicklung ihrerseits eine Ordnung etabliert, die eine Alternative im Verhältnis zu dieser Logik stabilisiert, erscheint als Chance und Problem zugleich.
In dem Versuch einer Vermittlung zwischen unterschiedlichen Zugriffen auf den hier skizzierten Problemzusammenhang von einerseits subvertierter Norm und andererseits zur Norm geronnenen Subversion strebt die Tagung eine Verschränkung sozialer, politischer, ästhetischer wie ökonomischer Perspektiven auf populäre Kulturen und ihr subvertierendes Potential an. Fragen der folgenden Art disziplinenübergreifend zu diskutieren, ist das Ziel dieser Tagung: Worin besteht die subversive Kraft populärer Kulturen in der Gegenwart? In Bezug auf welche normative Größe lässt sich Subversion für die Popkultur rechtfertigen? Welches ist das Subjekt der Subversion, welcher ihr Gegenstand, was ihre Formen? Welches Verständnis von Differenz setzt Subversion voraus? Und nicht zuletzt: Wie verhält sich popkulturelle Subversion zum Politischen und zur Politik?

Veranstalter: Gesellschaft für Medienwissenschaft und Akademie der Bildenden Künste Wien