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Relationale Ansätze in der Geschichtswissenschaft

Datum

09 Nov 2023, 15:00 – 09 Nov 2023, 17:00

Ort

Haus der Volkskulturen, Salzburg

Möglichkeiten und Potentiale der Historischen Netzwerkanalyse Vortrag von Alexander Prenninger im Rahmen der Arbeitstagung „Musikalische Regionalgeschichte: Initiativen – Perspektiven – Transregionale Forschungskonzepte“ – Eine Tagung des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte am Department für Musikwissenschaft der Universität Mozarteum Salzburg in Zusammenarbeit mit der Salzburger Volkskultur.

Soziale Netzwerke sind heute allgegenwärtig und prägen via Facebook und Co oder in einem metaphorischen Sinn unser Leben. In zahlreichen Wissenschaftsdisziplinen ist die Frage nach der Rolle von Beziehungen zwischen Menschen, aber auch Institutionen oder Orten, für das Funktionieren von Gesellschaften und Organisationen nicht neu. Durch die Entwicklung neuer Technologien und die Möglichkeit des Zugriffs auf „big data“ hat die Soziale Netzwerkanalyse (SNA) in den letzten 20 Jahren aber enormen Aufschwung genommen, sodass mittlerweile häufig von einem „network turn“ die Rede ist.
In der (deutschsprachigen) Geschichtswissenschaft hat die Historische Netzwerkanalyse (HNA) dagegen noch immer eine randständige Position. Trotzdem gibt es inzwischen zahlreiche Forscherinnen und Forscher, die einen relationalen Ansatz verfolgen und historische Phänomene mit den formalen Methoden der HNA untersuchen.
In meinem Vortrag sollen solche Beispiele vorgestellt werden, um die Möglichkeiten und Potentiale der HNA aufzuzeigen und deren Anwendbarkeit auf neue Fragestellungen und Forschungsfelder auszuleuchten (wie z.B. Briefnetzwerke, Prosopographie und Kollektivbiographien oder die Verflechtung von Organisationen). Anhand praktischer Beispiele aus meiner eigenen Forschung werden Probleme der Quellen und deren Verarbeitung für die Datenanalyse sowie die Anwendung verschiedener Softwareprogramme ebenso in den Blick genommen wie die Gestaltung und Interpretation von Netzwerkvisualisierungen. Nicht zuletzt sollen aber auch der HNA zugrundeliegende theoretische Grundannahmen (wie etwa die „Kleine-Welt-Theorie“) problematisiert werden.