icon / home icon / small arrow right / light Veranstaltungen icon / small arrow right / light Replay: Der Kriegsfilm als Pionier der Geschichtsschreibung?

Replay: Der Kriegsfilm als Pionier der Geschichtsschreibung?

Wann

Do, 12/06/2014 – 16:00 bis Fr, 13/06/2014 – 17:30

Wo

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien; Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstraße 1, 1010 Wien

Begrüßung und Moderation der Tagung von Ingo Zechner (gem. m. Helmut Lethen)

Bevor Kriege geschichtswissenschaftlich erforscht werden, sind sie manchmal bereits zum Filmgenre geworden. Um etwa den Vietnamkrieg historisch zu fassen, kommt die Geschichtsschreibung nicht um das Korpus der Spiel- und Dokumentarfilme herum, welche den Krieg im fernen Indochina nach Hause in die dunklen Kinosäle Europas und Amerikas brachten – lange bevor die Geschichtswissenschaft sich daranmachte, ihn zu erforschen.
Die Tagung wendet sich aus kultur- und medienwissenschaftlicher Perspektive jenen dokumentarischen und fiktionalen Kriegsfilmen zu, die im Kino Geschichtsbilder produzieren. Monika Dommann stellt die These auf, dass sich im kinematografisch erzeugten Material spezifische historische Techniken herauskristallisieren, die man mit Siegfried Kracauer als „Mittel der Entfremdung“ bezeichnen könnte. Die TeilnehmerInnen richten ihren Blick nicht bloß auf die Weltkriege, sondern auch auf den Indochinakrieg und den Iran-Irak-Krieg. Was geschieht zu dem Zeitpunkt, zu dem der Krieg erstmals im Film auftaucht, obwohl die Geschichtswissenschaft es noch nicht für möglich oder wert gehalten hat, ihn zu erforschen? Welche Narrationen und Bilder werden in dieser historischen terra incognita erzeugt? Und wie könnte die Geschichtsschreibung mit diesen Geschichtsdarstellungen adäquat umgehen?

Veranstalter: IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Konzeption: Monika Domann

LBIGG Team: Ingo Zechner