icon / home icon / small arrow right / light Veranstaltungen icon / small arrow right / light Digitale Annotation von Filmen: Eine neue transmediale Technologie

Digitale Annotation von Filmen: Eine neue transmediale Technologie

Wann

Do, 04/10/2012 – 14:00 bis 15:30

Wo

JKU – Johannes Kepler Universität, Altenbergstr. 69, 4040 Linz, Raum SZ 2

Vortrag von Ingo Zechner im Panel 18 „Die Grenzen des Digitalen: Audiovisuelle Medien und zeitgeschichtliche Forschung“ im Rahmen des Zeitgeschichtetages 2012 in Linz

Die Verwendung von Filmen zur zeitgeschichtlichen Forschung und Vermittlung stößt sehr schnell an mediale Grenzen: Da ist die Grenze zwischen dynamischen Bildern und statischen Texten, die den Film und seine Beschreibung trennt. Und da ist die Grenze zwischen den verschiedenen Formaten, in denen ein Film vorliegen kann. Der Film und seine Transfers in analoge und digitale Videoformate teilen in der Regel nicht einmal die Grundeinheiten, auf die sich die Beschreibung beziehen kann: die Anzahl von Bildern in der Sekunde, den genauen Zeitpunkt und die Dauer einer Einstellung und einer Sequenz. Europäische Videotransfers sind kürzer als amerikanische und der Timecode, der beide mit dem transferierten Film verbindet, ist für die meisten Nutzer nicht verfügbar. In dem Beitrag wird eine neue Technologie vorgestellt, die diese grundlegenden Probleme löst und neue Möglichkeiten der Erschließung, Auswertung und Präsentation von Filmen mit Hilfe des Internet und anderer digitaler Medien eröffnet.

In einem gemeinsamen Zukunftsfonds-Projekt von Österreichischem Filmmuseum, Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft und United States Holocaust Memorial Museum entwickelt, ergab sich der Bedarf für eine solche transmediale Technologie aus dem Umgang mit einer bestimmten Gruppe von Filmen, die nicht für sich selbst sprechen: Amateurfilme und andere ephemere Filme zum Nationalsozialismus in Österreich enthalten eine Fülle von Details und Besonderheiten, die sich erst einem informierten Blick erschließen. Eine Webapplikation, die sich die Vorteile des neuen Internetstandards HTML5, des internationalen Metadatenstandards PBCore und von objektorientierten Datenbanken zunutze macht, ermöglicht die Durchsuchbarkeit und die direkte Anbindung von Informationen über Inhalt, Form und Entstehung der einzelne Bilder, von Geodaten, audiovisuellem Vergleichsmaterial und anderen historischen Quellen an die einzelne Sequenz, die einzelne Einstellung oder sogar den einzelnen Kader des Films.

Veranstalter: Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte, Johannes Kepler Universität Linz
Sponsor (Projekt): Zukunftsfonds der Republik Österreich