icon / home icon / small arrow right / light Veranstaltungen icon / small arrow right / light Reisen filmen: Praktiken der Subjektivierung im amateuristischen Reisefilm

Reisen filmen: Praktiken der Subjektivierung im amateuristischen Reisefilm

Wann

Mi, 01/10/2014 – 12:30 bis 14:00

Wo

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für Geschichte, Raum I.1.04, Universitätsstraße 65-67, 9020 Klagenfurt

Vortrag von Michaela Scharf und Judith Fritz im Rahmen des Österreichischen Zeitgeschichtetags 2014: Einheit und Vielfalt in der Zeitgeschichte, Konferenz-Panel: Globalisierung, Medien, Subjektivierung. Die Welt der FilmamateurInnen.

Im Zentrum des Beitrags von Judith Fritz und Michaela Scharf steht die Frage nach den Subjektbildungen, die hier anhand zweier Praktiken, des individuellen Reisens und des privaten bzw. amateuristischen Filmens, untersucht werden sollen. Ausgehend von den praxeologischen Überlegungen Thomas Alkemeyers soll das Subjekt als „Erfahrungsraum, Selbstbezug und Identität“ begriffen werden, „die es nur in historisch wandelbaren sozialen Praktiken gibt“. Der Begriff der Subjektivierung, das zum Subjekt Werden, betont den Prozesscharakter der Selbst-Bildung. Es geht hier nicht um die Rehabilitierung eines cartesianisch-kantischen Subjekts, das von Strukturen oder Diskursen unabhängig scheint. Eine praxeologische Perspektive lenkt den Blick auf die Praktiken der Subjektivierung und fragt danach, wie Individuen durch ihre Teilnahme in sozialen Praktiken Verhältnisse zu sich und ihrer Umgebung herstellen und wie sich Subjektivität als Produkt von Selbst-Ermächtigung und Unterwerfung konstituiert. Zu fragen gilt nun, inwiefern das Reisen sowie das Filmen als Praktiken der Subjektbildung begriffen werden können. Am Beispiel des amateuristischen Reisefilms der 1930er-Jahre sollen beide Praktiken miteinander verschränkt und im Weiteren die darin enthaltenen Methoden der Subjektivierung, der Selbstdarstellung und der Selbstvergewisserung in den Blick genommen werden. Sowohl das Reisen als auch das Filmen – so die Ausgangshypothese – stellen Praktiken dar, um sich selbst zu repräsentieren und zu definieren. Zu Fragen gilt nun, wie die Selbstbildung in den amateuristischen Reisefilmen funktioniert, inwiefern die Visualisierung von Fremdem, Exotischem, Interessantem oder Vertrautem auf das Selbst rekurriert und hilft, dieses zu verorten, zu positionieren, zu dokumentieren und zu bestimmen.

Veranstalter (Konferenz): Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Institut für Geschichte gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Gesellschafts- und Kulturgeschichte