Mauthausen und der Holocaust
Mi, 15/11/2017 – 10:00 bis 17:00
Hofburg, Bundesdenkmalamt: Ahnensaal, 1010 Wien
Internationales Kolloquium des Clusters Geschichte der Ludwig Boltzmann Gesellschaft
In jüngster Zeit ist in öffentlichen Debatten und medialen Darstellungen eine Verschiebung der Bedeutung des Holocaust-Begriffs zu beobachten. Ähnlich wie der Zweite Weltkrieg insgesamt werden auch die Konzentrationslager zunehmend vor allem mit der Vernichtung der Juden assoziiert. Politischer Terror und rassistische Verfolgung verschmelzen zu einem einzigen Komplex. Im Kolloquium soll die Frage diskutiert werden, welche Erfahrungen jüdische Mauthausen-Überlebende gemacht haben, die unter unterschiedlichen Bedingungen und zu verschiedenen Zeitpunkten ins Lager gekommen sind. Wie berichten sie von diesen Erfahrungen, und wie setzen sie diese mit anderen Erfahrungen in Beziehung, die sie als Jüdinnen und Juden gemacht haben? Welche Funktion schreiben sie dem Konzentrationslager Mauthausen zu, einem Lager das trotz seiner Vernichtungsfunktion und einer in ihm betriebenen Gaskammer eigentlich kein Schauplatz des Holocaust war? Die vergleichende Analyse von Interviews aus unterschiedlichen Sammlungen stellt auch grundlegende methodische Fragen der Oral History auf den Prüfstand.
Das Kolloquium dient der Vorbereitung eines Forschungsprojekts zu den Erfahrungen jüdischer Mauthausen-Überlebender und den damit verbundenen methodischen Fragen der Sekundäranalyse von Oral History-Interviews.
Veranstalter: Cluster Geschichte der Ludwig Boltzmann Gesellschaft / Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft (LBIGG), Wien
Konzeption: Heinz Berger, Melanie Dejnega, Regina Fritz, Alexander Prenninger, Ingo Zechner
Organisation: Heinz Berger, Ingo Zechner